Aufruf 2022
Jetzt raus aus allen fossilen Energien!
LNG-Terminals verhindern und neokoloniale Ausbeutung beenden!
Aufruf zu Camp und Massenaktion in und um Hamburg vom 09.08. – 15.08.22
Mehr Infos und Updates zum Camp und den Aktionstagen von allen beteiligten Gruppen
hier
Fossiles Rollback? Jetzt reicht’s!
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine ist Energieversorgung das große Thema. Doch statt einen sofortigen Gasausstieg voranzutreiben, pusht die Bundesregierung Milliarden an Investitionen in Flüssiggas (LNG) und fossile Infrastruktur von vorgestern. Das ist eine Kampfansage an alle, die für Klimagerechtigkeit kämpfen und die schon jetzt von Klimakrisen betroffen sind. Denn LNG zu importieren heißt die Klimakrise massiv anzuheizen und unmittelbare koloniale Gewalt fortzusetzen. Fossile Energien sind Kriegsenergien. Wir erleben gerade ein massives fossiles und atomares Rollback. Atomkraft und Gas kriegen ein grünes Label verpasst und sogar der hart erkämpfte, viel zu späte Kohleausstieg soll rückgängig gemacht werden, wenn Gas knapp wird. Wir stellen uns mit aller Kraft dagegen und verhindern den Ausbau von Infrastruktur für dreckiges Gas.
Gas-Ausstieg statt Gas-Lock-In!
Die Bundesregierung schließt zwielichtige Langzeitlieferverträge für besonders klimaschädliches Flüssiggas und sorgt über Nacht dafür, dass die Küsten mit LNG-Terminals und Pipelines zugepflastert werden können. Mit einem wahnwitzigen Beschleunigungsgesetz werden wichtige Umweltprüfungen ohne mit der Wimper zu zucken über Bord geworfen. Doch, dass Gas sauber und alternativlos ist, ist nichts als eine dreckige Lüge. Denn das Methan im Gas ist ein noch krasserer Klimakiller als CO2 und ein Brandbeschleuniger der Klimakrise. Dabei sagt selbst der Weltklimarat, dass uns nicht einmal mehr drei Jahre bleiben, das Ruder herumzureißen.
Jetzt ist der Zeitpunkt zu handeln, bevor bei der Gas-Infrastruktur Fakten geschaffen werden. Lasst uns diese Absurdität sofort beenden!
Fossile Lobby-Politik hat dazu geführt, dass bis 2043 (Fracking-)Gas eingekauft wird. Dieses Gas soll zuallererst die Profite der energiehungrigen Industrie in den riesigen Chemieparks sichern. Während Konzerne wie RWE, Uniper, Shell, DOW Chemical und Co. fette Gewinne einstreichen, steigern sie die Energiepreise trotzdem ins Unermessliche. Für mehr Reichtum und ein andauerndes Wirtschaftswachstum bedienen sich Konzerne und Länder im Globalen Norden immer weiter neokolonialer Ausbeutung. Egal ob aus Russland, Kolumbien, Katar, den USA, Argentinien, Senegal oder sonst woher – jeder Kubikmeter Gas, den wir nutzen, bedeutet, dass die Klimakatastrophe sich verschärft und bedeutet Umweltzerstörung, Ausbeutung, Vertreibung, vergiftetes Trinkwasser und Verfolgung aller im Globalen Süden, die sich dagegen wehren.
Wir sagen: Sofort raus aus LNG, raus aus Gas und allen fossilen Energien. Jetzt ist endgültig Ende Gelände!
Unsere Antwort: Widerstand!
Vom 09. bis 15. August 2022 bauen wir deshalb in der Nähe von Hamburg ein großes Klimacamp auf. Wir wollen die Stärke der Klimagerechtigkeitsbewegung sichtbar machen und sie weiter mit anderen sozialen und internationalen Kämpfen verbinden. Wir laden alle ein, die sich gegen Kapitalismus, Patriarchat, Faschismus, Militarisierung, Rassismus, Ableismus, Antisemitismus und andere Formen der Unterdrückung wenden, denn den Kampf für eine solidarische Gesellschaft müssen wir gemeinsam führen. Auf dem Camp und in den Aktionen wollen wir die Verbindung von unterschiedlichen Kämpfen sichtbar machen. Zusammen und zeitgleich mit einer Vielzahl von Aktivist*innen an den Frontlines und Gruppen rund um die Welt werden wir uns in unseren internationalen Aktionstagen den kolonialen Gasverbrechen entgegenstellen. Alle übergreifenden Infos zum Camp und den Aktionstagen aller Gruppen gibt es hier.
Auch in und um Hamburg werden wir mit vielfältigen Aktionen zivilen Ungehorsams in diesem Sommer die fossilen und neokolonialen Verhältnisse stören. Neben den Terminalstandorten steht der Hamburger Hafen bis heute für kolonialen Ausbeutungshandel, ist Drehscheibe für Waffenhandel, Atomtransporte und Umschlagplatz für Rohstoffe und Blutkohle aus aller Welt. Dem setzen wir unsere Visionen von einer solidarischen Gesellschaft und alternativen Wirtschaftsmodellen wie Degrowth entgegen. Bezahlbare und gerechte Energie haben wir nur dann, wenn sie erneuerbar ist und wir ohne Konzerne und Kapitalismus global selbst darüber bestimmen. Wir fordern eine radikale Wärmewende. Wir zeigen, dass wir 100 Milliarden bessere Ideen haben, als Geld in Krieg, Waffen, Gas und weitere klimaschädliche Infrastruktur zu investieren.