Pressemitteilung von 02.12.2022 (2)
+++ Stoppt den Krieg in Kurdistan +++
Bundesweite Blockaden von Klimaaktivist*innen gegen die türkischen Angriffe
Berlin. Aktuell machen Klimaaktivist*innen mit Aktionen auf die völkerrechtswidrige Offensive der Türkei aufmerksam, die seit dem 19. November die selbstverwalteten Gesellschaften Kurdistans angreift. In Köln wird vor dem türkischen Konsulat demonstriert, das Berliner Parteibüro der Grünen wurde kurzzeitig blockiert zudem fand eine Aktion statt, in welcher die Taten der türkischen Regierung sichtbar gemacht wurden. Mehr und weitere Aktionen gibt es in Berlin, Düsseldorf, Bochum und weitere Städte folgen. Zu der Aktionswoche aufgerufen hatte die Initiative “Defend Kurdistan” unter dem Motto “We see your crimes”, sowie die Initiative “Lützerath lebt”. Unterstützt wird der Aufruf unter Anderem von Fridays For Future NRW.
Die türkischen Luftangriffe auf Gebiete in Nord-Ost-Syrien treffen zivile Infrastruktur: Schulen, Krankenhäuser, Gemeindezentren, Energieversorgung und Getreidesilos. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages ordnet die Angriffe als völkerrechtswidrig ein. Den Luftangriffen vorausgegangen war ein Anschlag mit sechs Toten in Istanbul am 13. November, zu dem es keine rechtsstaatliche Ermittlung der Türkei gab. Dennoch behauptete die türkische Regierung weniger als 24 Stunden nach dem Anschlag, die YPG (kurdische Einheiten) seien dafür verantwortlich. Das Verteidigungsministerium kündigte ohne einen handfesten Beweis “Vergeltung” dafür an. Laut einem Oberkommandanten der SDF (Demokratische Kräfte Syriens) weisen familiäre Verbindungen der Attentäterin ins islamistische Mileu [1]. Kurdische Organisationen distanzierten sich öffentlich von dem Anschlag [2].
“Meine Freundinnen werden bei ihrer Arbeit im Krankenhaus angegriffen, daran wird klar, worum es bei den Angriffen wirklich geht: die Vernichtung der Errungenschaften der kurdischen Freiheitsbewegung und der kurdischen Gesellschaft. Der Krieg Erdoğans trägt offensichtlich genozidale Züge, dennoch übernehmen
westliche Medien die türkischen Narrative unhinterfragt und machen sich dadurch mitschuldig. Noch weiter ging die deutsche Innenministerin Faeser, die sich hinter die Türkei stellte, während die Bomben Energieversorgung und Schulen zerstören. Während sich deutsche Politikerinnen in Bezug auf die feministische Revolution in Iran gerne mit der Parole der kurdischen Frauenbewegung ‘Jin, Jiyan, Azadî’ fotografieren lassen, schließen sie in Berlin die Augen, wenn genau diese Frauen von der Türkei bombardiert werden.”
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Charly Dietz, Pressesprecherin von Ende Gelände: +49 163 681 1776
Auf dem Ende Gelände flickr Account finden Sie Fotos von den heutigen Aktionen: https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/sets/72177720304136748/