Aufruf zur Großdemonstration: Enteignen statt Krise – eine klimagerechte Zukunft aufbauen

Der Kampf um Lützerath zeigt: Eine klimagerechte Energieversorgung muss nach wie vor erkämpft werden. Mehrere Millionen Menschen waren in den vergangenen Jahren wiederholt für das Klima auf der Straße und haben vergeblich an Konzerne und Regierungen appelliert. Die Zeit der Appelle ist nun vorbei. Die Entscheidungen müssen in die Hände der gesamten Gesellschaft.

(Engl. translation: Mass Protest on August 27th in Cologne: Expropriation instead of Crisis - Building a Climate-Just Future)

Es ist längst Zeit für den Kohleausstieg und erneuerbare Energien. Wir wollen als Gesellschaft gemeinsam und demokratisch entscheiden, wie und wofür Strom produziert wird! Stattdessen werden diese Entscheidungen von großen Konzernen getroffen um Profit zu erwirtschaften. Das Problem sind die Eigentumsverhältnisse. Die Produktionsmittel – was wir brauchen, um Güter produzieren zu können – gehören nicht uns allen, sondern privaten Unternehmen. Die Produktion ist nicht ausgerichtet an unseren Bedürfnissen, sondern daran, Profite zu vergrößern. Um das zu ändern, müssen wir diese Stromkonzerne enteignen und die Energieproduktion vergesellschaften!

Während das globale Klima rasant steigt und die Auswirkungen vor allem im Globalen Süden zunehmen, spitzen sich weltweit die sozialen Krisen zu. Wenn in der Corona-Pandemie eines klar geworden ist, dann, dass Regierungen und der freie Markt absolut keine Lösungen für diese Krisen bieten können. Das überlastete Gesundheitssystem und die aktuellen Krankenhausstreiks für Entlastung zeigen das deutlich. Egal in welcher Krise, von Armut betroffene und gesellschaftlich benachteiligte Gruppen werden immer am stärksten getroffen.

Als soziale Bewegungen stehen wir zusammen auf der Straße und zeigen, dass diese Krisen nicht auf unserem Rücken ausgetragen werden dürfen! Eine klimagerechte Gesellschaft bedeutet unbedingt, dass sie nicht nur die planetaren und klimatischen Grenzen achtet, sondern auch auf soziale Bedürfnisse ausgerichtet ist. Eine lebenswerte Umwelt lässt sich nicht gegen uneingeschränkten Zugang zu Strom, beheizten Wohnraum und Gesundheitsversorgung ausspielen. Sie sind Grundbedürfnisse und lassen sich nicht als Waren durch den Markt regeln!

Wir müssen jetzt alle zusammen den nächsten Schritt gehen.

Als Klimagerechtigkeitsbewegung haben wir uns vor Wälder und Dörfer gestellt und diese gegen Staat und Konzerne verteidigt. Und auch diesen Sommer werden viele Kämpfe geführt: Im August werden wir mit Ende Gelände Gasinfrastruktur blockieren, ab September Lützerath gegen Räumung und Abriss verteidigen und mit Rheinmetall Entwaffnen die Kriegsindustrie lahmlegen. Mittendrin ist diese Demo unsere Chance, gemeinsam zu zeigen: Diese Kämpfe gehören alle zusammen! Unsere Kämpfe verbindet die Forderung nach Enteignung. Um die Eigentumsverhältnisse der gesamten Gesellschaft zu verändern, kämpfen wir für eine vergesellschaftete Zukunft.

Doch mit dieser Demo ist es nicht getan. Nach dem 27.8. geht es direkt weiter!

Lasst uns deshalb nach der Demo gemeinsam Lützerath verteidigen .Darum machen wir hier in der Stadt viel Lärm und darauf aufmerksam, dass – obwohl das Thema Klima in aller Munde ist – die Politik auch im Jahre 2022 immer noch den Konzernen den Weg ebnet, Dörfer für Braunkohleverstromung abzureißen.

Gemeinsam zeigen wir: Eine gerechtere Welt ist möglich. Lasst uns gemeinsam eine klimagerechte Zukunft aufbauen.

Enteignen statt Krise. Dafür kämpfen wir!

Mobiversand

Ihr könnt ab jetzt auch endlich Plakate bestellen!

Plakte gibt es in den Formaten A3 und A2. Schickt uns einfach an info@rwe-enteignen.de die gewünschte Anzahl und das Format sowie eine Postadresse und los gehts!


News

++ Ende Gelände kündigt massiven Widerstand gegen fossiles Rollback an ++ Proteste bei Eröffnung von LNG-Terminal in Wilhelmshaven ++ Aktionen gegen die Räumung von Lützerath ++

18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...