Brief an die Anwohner*innen unseres Camps

Liebe* Viersener*innen, Dülkener*innen und Süchtelner*innen, liebe Anwohner*innen, vielleicht haben Sie es beim spazieren gehen oder in den lokalen Nachrichten schon mitbekommen: In der Woche vom 19. bis 24. Juni werden wir, das Bündnis Ende Gelände, mit unserem Camp am Hohen Busch in bei Ihnen in Viersen zu Gast sein.

Liebe* Viersener*innen, Dülkener*innen und Süchtelner*innen, liebe Anwohner*innen,

vielleicht haben Sie es beim spazieren gehen oder in den lokalen Nachrichten schon mitbekommen: In der Woche vom 19. bis 24. Juni werden wir, das Bündnis Ende Gelände, mit unserem Camp am Hohen Busch in bei Ihnen in Viersen zu Gast sein.

Wir als Bündnis Ende Gelände sind eine Gemeinschaft von Menschen, die sich seit 2015 gemeinsam für Klimagerechtigkeit und den sofortigen Kohleausstieg einsetzen. Denn wie wir alle in den letzten Jahren schon mehr und mehr selbst merken, ist die Klimakrise bereits grausame Realität. Zum Beispiel hat die lange Dürre bei uns im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass Felder und die darauf wachsenden Nahrungsmittel vertrocknen und Wälder brennen. Und auch der Tornado in Boisheim, der eine Schneise der Zerstörung hinterlassen hat, ist ein erstes Zeichen des Klimawandels. Noch schlimmer trifft es aber vor allem Menschen in den Ländern des sogenannten Globalen Südens: Aktuell sorgt eine beispiellose Hitzewelle in großen Teilen Indiens für Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius – viele Menschen haben keinen Zugang mehr zu Trinkwasser und es kam bereits zu Ausschreitungen und Toten im Kampf ums Wasser. Diese Ereignisse geschehen ganz aktuell und zeigen: Es ist allerhöchste Zeit, die Klimakrise zu bekämpfen. Und dafür sind wir hier vor Ort genau richtig. Denn nur 20km entfernt von Viersen wird die Klimakrise mit produziert: im Rheinischen Braunkohlerevier. Dort werden Tag für Tag Tonnen an Braunkohle aus dem Boden gerissen und verfeuert und Unmengen an CO2 in die Luft gepustet. Es handelt sich um die größte CO2-Quelle Europas. Doch obwohl all dies bekannt ist, wird sowohl von der Landes- und Bundesregierung als auch von RWE nichts unternommen, um die Zerstörung zu stoppen.

Wir als Bündnis nehmen den Klimaschutz deshalb selbst in die Hand. Mit unseren Körpern blockieren wir die Infrastruktur von RWE im Rheinischen Braunkohlerevier und sorgen dafür, dass wenigstens für einige Zeit kein weiteres CO2 in die Luft geblasen wird. Dafür haben wir uns in einem langen Prozess auf einen gemeinsamen Aktionskonsens geeinigt (Den Aktionskonsens in voller Länge finden Sie hier ).

Unter anderem heißt es dort: „Wir werden uns ruhig und besonnen verhalten; wir gefährden keine Menschen. Wir werden mit unseren Körpern blockieren und besetzen; es ist nicht das Ziel, Infrastruktur zu zerstören oder zu beschädigen. (…) Die Sicherheit der teilnehmenden Aktivist*innen, der Arbeiter*innen und aller Beteiligten hat für uns oberste Priorität. Wir bereiten uns gut auf einen sicheren Weg zu unseren Aktionsorten vor.“

Dies gilt natürlich auch für unser Camp. Wir freuen uns sehr auf eine kreative und bunte gemeinsame Zeit auf dem Camp in Viersen. Als umweltbewegten Menschen ist uns natürlich zudem auch unsere direkte Umwelt sehr wichtig. Wir legen deshalb großen Wert darauf, unseren Müll einzusammeln und auf unsere Umwelt gut achtzugeben.Wir freuen uns außerdem sehr auf einen Austausch mit Ihnen. Wenn Sie also Zeit und Lust haben, möchten wir Sie gerne einladen, uns auf dem Camp zu besuchen, mit uns ins Gespräch zu kommen und auszutauschen. Vor Ort wird es dazu einen Info-Punkt geben – sprechen Sie uns gerne an. Und auch über Unterstützung freuen wir uns natürlich sehr.

Beste Grüße von Ende Gelände


Den Brief an die Anwohner*innen finden Sie hier als PDF . Leiten Sie ihn gerne an Ihre Nachbarn.


News

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18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...