Ende Gelände besetzt BDEW-Lobby-Geschäftsstelle

Aktivist*innen von Ende Gelände besetzen seit 9:30 Uhr die Hauptgeschäftsstelle des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in der Reinhardtstraße 32 in Berlin-Mitte.

Sie protestieren gegen die enge Verbindung von Politik und Wirtschaft in der Kohlekommission und fordern einen grundlegenden Systemwandel hin zu einem Wirtschaftssystem, das nachhaltig und wirklich demokratisch ist.

Ende-Gelände-Sprecherin Lara Eckstein kritisiert, dass der BDEW durch seine Lobby-Arbeit den dringend notwendigen Kohleausstieg verzögere. „Es ist absurd, dass die Politik dreckige Deals macht mit denjenigen, die das Problem der Klimazerstörung verursachen. Wir müssen uns entscheiden, was wir wollen: Einen lebenswerten Planeten oder ein Wirtschaftssystem, das auf Ausbeutung und Zerstörung basiert. Nur eines von beidem können wir retten.“

Der BDEW vertritt die Interessen der vier großen Energiekonzerne RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW und hat in der Vergangenheit unter anderem für die Kürzung der Ökostrom-Vergütung und für Kohle-Subventionen lobbyiert. BDEW-Geschäftsführer Stefan Kapferer war früher Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums. Für den BDEW sitzt er jetzt mit am Verhandlungstisch der Kohlekommission, die bis Ende des Jahres einen Fahrplan für den Kohleausstieg erstellen soll.

„Klimagerechtigkeit ist nicht verhandelbar. Nach einem Hitzesommer droht in Berlin jetzt Wassermangel. In anderen Teilen der Welt verlieren Menschen durch Waldbrände und Überschwemmungen ihr Zuhause. Wir können nicht zulassen, dass Kohle-Lobbyisten in der Kohlekommission sitzen und dort unsere Zukunft für die Profite von Konzernen opfern“, so Lara Eckstein.


News

++ Ende Gelände kündigt massiven Widerstand gegen fossiles Rollback an ++ Proteste bei Eröffnung von LNG-Terminal in Wilhelmshaven ++ Aktionen gegen die Räumung von Lützerath ++

18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...