Hunderte blockieren Braunkohle-Tagebau in Nordböhmen

Ende Gelände bei tschechischer Massenaktion für Klimagerechtigkeit

Zusammen mit 500 Menschen aus ganz Europa haben Aktivist*innen von Ende Gelände am Samstag an einer Aktion zivilen Ungehorsams im nordböhmischen Braunkohlerevier teilgenommen. Rund 100 Personen gelang es, in den Tagebau Bilina einzudringen und dort Förderbänder und Bagger zum Stillstand zu bringen. Unter dem Motto „Limity jsme my“ (Wir sind die Grenzen) protestierten sie für den sofortigen Kohleausstieg in Tschechien und für Klimagerechtigkeit weltweit.

Tschechien gehört zusammen mit Deutschland und Polen zu den »Kohleländern« Europas. Das Land hat den viertgrößten Pro-Kopf-Ausstoß von CO2-Emissionen in Europa. Nordböhmen ist das Zentrum der tschechischen Kohleindustrie, schon 80 Dörfer wurden hier schon für den Braunkohletagebau abgebaggert.

„Während die Kohlekonzerne Profite machen, leiden Menschen im globalen Süden schon heute unter den Auswirkungen der Klimakrise. Um dieses Unrecht zu stoppen, müssen die ältesten und dreckigsten Kohlekraftwerke des Landes sofort abgeschaltet werden, allen voran das Kraftwerk Počerady“, sagt Michal Štarha von „Limity jsme my“ .

„Auf der ganzen Welt stehen Menschen auf und erheben ihre Stimmen gegen die fossile Industrie – auch in der tschechische Republik. Wir fordern ein Ende der fossilen Energien, um sicherzustellen, dass eine würdiges Leben auf dem Planeten möglich ist“, sagt Marika Volfová von „Limity jsme my.

„Treibhausgase halten sich nicht an Ländergrenzen, deshalb ist auch unser Protest für Klimagerechtigkeit grenzenlos. Gemeinsam mit vielen anderen Menschen haben wir an diesem Wochenende ein starkes Zeichen für den Kohleausstieg gesetzt, der in Tschechien ebenso unverzüglich erfolgen muss wie in Deutschland“, sagt Karolina Drzewo, Sprecherin von Ende Gelände.

Vom 25.-29. Oktober 2018 wird Ende Gelände den Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier blockieren, um die Abholzung des Hambacher Forsts zu verhindern.


News

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Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

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3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...