Newsletter #05/22

Die Mobilisierung für unsere Massenaktion in und um Hamburg laufen auch Hochtouren. Zahlreiche Ortsgruppen starten mit regionalen Veranstaltungen, wie Informationsabende oder Aktionstrainings. Parallel startet schon die Planung der Anreise in den Großraum Hamburg und zur Großdemonstration im Zentrum der Stadt.

Yes, we camp!

Doch unsere Massenaktion ist dieses Jahr noch mehr als laute Blockaden und bunte Demonstrationszüge: die diesjährige ist Teil eines größeren Camps, welches von anderen Gruppen inhaltlich und aktivistisch mitgestaltet wird. Ziel ist ein System Change Camp für Vernetzung und Austausch, Bildung und Reflektion.

Viel Spaß beim Lesen!

1. Aktionsvorbereitung: Lokale Gruppen und Termine
2. Anreise zum Camp
3. Aufruf zur Auftaktdemonstration in Hamburg am 10.08.
4. Einladung zu System Change Camp und Aktionstagen
5. Aktionslogistik braucht dich!
6. Spende Gelände

Das Bild zeigt zwei Personen die eine dritte Person wegtragen. Das ist eine klassische Übung bei einem Aktionstraining.


1. Aktionsvorbereitung: Lokale Gruppen und Termine

In vielen Orten laufen die Vorbereitungen für die Aktion im August auf Hochtouren. Ihr wollt an der diesjährigen Ende Gelände Massenaktion in/um Hamburg teilnehmen und sucht Infos und Kontakte? Es gibt einen vollen Kalender mit Vorbereitungsterminen und eine lange Liste von aktiven Ortsgruppen.

Vorbereitungstermine wie Infoveranstaltungen und Aktionstrainings gibt es aktuell in vielen Städten. Schaut hier, ob es Veranstaltungen in eurer Nähe gibt!
Euer Wohnort ist nicht dabei? Hier könnt ihr nachschauen, ob es eine lokale Ende Gelände- oder Klimagerechtigkeits-/ Aktionsgruppe in eurer Nähe gibt und Kontakt aufnehmen.

https://www.ende-gelaende.org/news/aktionsvorbereitung-lokale-gruppen-und-termine/

Auf dem Bild ist ein Zug zu sehen, aus dem Fenster des Zuges halten Menschen ein Banner raus, auf dem steht "No border, no nation, no coalpowerstation".

2. Anreise zum Camp

Zum System Change Camp und zur Ende Gelände Massenaktion können dieses Jahr alle anreisen , die wollen. Wir planen nicht mit einer Begrenzung der Teilnehmer*innen.

Das Camp wird in oder um Hamburg sein und auch dieses Jahr werden viele Menschen gemeinsam anreisen, diesmal einige mit dem 9€ Ticket. Alle Infos zur Anreise, zu Bus- und Zugtickets erhaltet ihr in den Wochen vor der Aktion auf der Webseite. Schaut gerne hier vorbei: https://www.ende-gelaende.org/anreise-2022/

Übrigens, falls ihr einen Bus oder ein paar Zugtickets für eine gemeinsame Anreise organisiert oder eine gemeinsame Fahrt mit dem 9€ Ticket plant, meldet euch bitte bei der Busmobi, damit die Infos auf der Webseite für alle verfügbar sind. Die Busmobi hat auch einige Skillshare Dokumente zum Weiterleiten. Hier die Kontaktadresse: busmobi@ende-gelaende.org

Ein Demonstrationzug läuft mit Bannern und Schirmen durch die Straßen von Hamburg. Es ist ein Banner zu sehen auf dem steht "Attack German colonialism!"

3. Aufruf zur Auftaktdemonstration in Hamburg am 10.08.

Gemeinsam auf die Straße in Hamburg gegen LNG und die koloniale Zerstörung von Lebensgrundlagen!

2022: Die Klimakrise eskaliert. Überschwemmungen, Waldbrände, Lebensmittel- und Wasserknappheit, Dürren und Hitzephasen mit über 50 Grad Celcius sind mittlerweile Realität. Während hier die Situation mit Überflutungen in Hamburg oder brennenden Wäldern in Brandenburg noch als überschaubar gilt, sind in den Gebieten, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben und am stärksten betroffen sind die Folgen am krassesten.

Währenddessen führt die Energiekrise ausgehend vom Angriffskriegs Russland in selbstgewählte neue fossile Abhängigkeiten. Kommt das Gas nicht aus der Pipeline, sollen nun durch die sogenannte Grünen Partei und in Robert Habecks Verantwortung LNG-Terminals gebaut werden. LNG- also flüssiges Gas- soll unter anderem in Gebieten, die von indigenen Gruppen bewohnt werden, aus dem Boden gefrackt werden, nur damit hier die Profitmaximierung der Industrie nicht eingeschränkt werden muss. Diese koloniale und klimaschädliche Zerstörung muss gestoppt werden. Wir solidarisieren uns mit den Kämpfen gegen den kolonialen Extraktivismus im globalen Süden, wie gerade ganz aktuell in Ecuador. Aktivist*innen in neokolonialen Kämpfen sind vor Ort aufgrund ihrer Kämpfe Repressionen, Verfolgung und Ermordung ausgesetzt. Ob in Vaca Muerte oder Cabo Delgado: Neokolonialismus tötet!

Während in Stade, Brunsbüttel, Wilhelmshaven, Lubmin, Rostock und Hamburg die Planung für LNG Terminals läuft, zementiert der Hamburger Hafen die kolonialistischen Strukturen wie kaum ein anderer Ort in Deutschland. Waren, Ressourcen, Güter und fossile Energie werden zu Profit geformt und kurbeln das System des ausbeuterischen Kapitalismus immer schneller an. Das sind die direkten Lieferketten in die Klimakrise! Doch Logistik ist fragil, wie nicht zuletzt die Streiks der Hafenarbeiter*innen in Hamburg eindrücklich zeigten. Lasst uns dort anknüpfen. Für uns ist klar: Statt einem Hafen für die globale Mobilität von Waren brauchen wir offene Grenzen für alle Menschen und ein Wirtschaftsssystem was auf Bedarf statt auf Profit ausgelegt ist!

Wir stehen gegen dieses System, ein System, das auf neokolonialen Strukturen, Ausbeutung und Profit für Reiche beruht. Wir demonstrieren in Hamburg für den Stopp aller fossilen Energieträger und den sofortigen Ausbau erneuerbarer Energie! Kommt mit uns im Vorfeld der Ende-Gelände Aktionstage zur Demonstration um 17.00 Uhr an den „Landungsbrücken“!

System Change Camp & Action Days

4. Einladung zu System Change Camp und Aktionstagen

Das Bündnis Ende Gelände kommt in diesem Jahr mit einer Massenaktion zivilen Ungehorsams gegen LNG und Neo-Kolonialismus nach Hamburg! Denn an verschiedenen Häfen in Norddeutschland (Brunsbüttel, Wilhelmshaven, Stade) soll ab diesem Jahr der Neubau von Flüssiggasterminals starten und damit Gas aus dem Ausland nach Deutschland importiert werden – und das wollen wir stoppen!

Da diese Kämpfe uns (leider) bestimmt noch ein paar Jahre begleiten werden und die letzten zwei Corona-Jahre viele linke Gruppen und Kämpfe vereinzelt hat, wollen wir unsere Aktion im Sommer in ein größeres Movement-Building-Camp einbetten. Die Idee ist, über die Ende Gelände-Aktion hinaus ein möglichst breites Zusammenkommen und Austauschen verschiedener Gruppen in einem gemeinsamen Camp + Aktionstagen zu ermöglichen: Getreu unserem Motto „System-Change not Climate Change“.

Dafür hat sich jetzt schon ein Hamburger Bündnis aus diversen Gruppen gebildet, um die Vielzahl der Kämpfe in der Zeit auf die Straße, in die Köpfe und in die Medien zu bringen. Wir laden euch ein, neben vielen weiteren lokalen, überregionalen und internationalen Gruppen, gemeinsam ein großes Camp + Programm + Aktionen in und um Hamburg im Zeitrahmen vom 09.-15. August 2022 mitzugestalten. Welches Thema und welche Aktionsform (Workshop/Demo/Kleingruppenaktion/Info-Stand…) – that´s up to you.

Mehr Infos und Updates findet ihr hier: System Change Camp & Action Days

Menschen in typischen Ende Gelände Maler*innen-Anzügen bilden eine Menschenkette, dahinter stehen Menschen in Polizeiuniform

5. Aktionslogistik braucht dich!

Neokoloniale Ausbeutung, LNG-Terminals bauen und Kohlekraftwerke wieder hochfahren? Ja geht’s noch? Nicht mit uns! Lasst uns alle zusammen diese verdammte Scheiße beenden! Dazu brauchen wir euch! Wir, das ist die Ende Gelände Aktionslogistik.

Wir suchen Menschen, die Lust haben, während des großen Klimagerechtigkeitscamps und den rund um das Camp stattfindenden Aktionen bei und in Hamburg vom 9. bis 15. August:

– Mahnwachen zu bespielen
– Gesa-Support zu machen
– als Fahrer:innen mit oder ohne eigenem Auto die Aktionlogistik zu unterstützen
– Anzüge für die Massenaktion zu bemalen und die Materialausgabe mitzuorganisieren

Wenn ihr Lust habt mitzumachen, dann könnt ihr das auf folgende Weise tun:

1. Wir machen MitMachPlena auf dem Camp. Auf den MitMachPlena könnt ihr Euch für Aufgaben eintragen und kriegt dort alle nötigen Infos, die ihr braucht, um die Aufgaben zu machen. MitMachPlena finden statt, am:

– Mittwoch, 10. August, 9:30-11:30 Uhr
– Freitag, 12. August, 9:30-11:30 Uhr

2. Wir werden auf dem Camp auch einen MitMachPunkt haben, wo ihr Euch als Helfer*innen für die Aktionslogistik melden könnt.

3. Wenn ihr mit Eurer Bezugi-Gruppe jetzt schon wisst, dass ihr Lust habt Gesa-Support zu machen oder eine Aktions-Mahnwache zu bespielen, könnt ihr uns mega gerne jetzt schon eine E-Mail schreiben. Und wenn ihr jetzt schon wisst, dass ihr mit eigenem Auto kommt oder uns ein Auto zur Verfügung stellen könnt, auch.

Schreibt dann gerne an: aktionslogistik@ende-gelaende.org (unseren Schlüssel findet ihr hier ).
Grad für Gesa-Support und Mahnwachen wäre es mega nice, möglichst frühzeitig Bezugi-Gruppen am Start zu haben.

Noch ein paar spezifische Infos für einzelne Aufgaben:
Wenn ihr uns als Fahrer:innen unterstützen wollt, braucht ihr euren Führerschein. Für Mahnwachen inklusive eventuellen Mahnwachen vor Gesa(s) suchen wir auch noch Menschen, die die Mahnwachen anmelden. Dafür müsst ihr mindestens 18 Jahre sein und bereit sein, euren Klarnamen anzugeben (nur eine Person aus der Bezugsgruppe).

Das Foto zeigt eines Kraftwerkes, Menschen in den typischen Maler*innen-Anzüge sitzen vor dem Haupteingang.

6. Spende Gelände

Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende!

Auch wenn wir für eine Welt kämpfen, in der Geld nicht mehr darüber entscheidet, was getan wird und was nicht: Um die vielen Zelte mieten, Materialien transportieren oder Geräte langfristig für die Bewegung anschaffen zu können, brauchen auch wir das Zahlungsmittel der bestehenden Verhältnisse. Darum freuen wir uns sehr darüber, wenn du einen finanziellen Beitrag leisten kannst und uns so zu mehr Handlungsfreiheit verhilfst.

Hier findest du alle Möglichkeiten und weiteren Informationen: https://www.ende-gelaende.org/spenden/

Egal ob viel oder wenig. Egal ob einmalig oder regelmäßig. Egal ob Grube, Camp oder Spende – Werde ein Teil von Ende Gelände!


News

++ Ende Gelände kündigt massiven Widerstand gegen fossiles Rollback an ++ Proteste bei Eröffnung von LNG-Terminal in Wilhelmshaven ++ Aktionen gegen die Räumung von Lützerath ++

18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

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15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...