Newsletter #2 – 2016

Der Klimagipfel in Paris ist vorbei. Medial wurde er als Erfolg gefeiert. Wir sind da skeptischer. Das schöne Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, wird mit den beschlossenen Massnahmen nicht erreicht werden. Es droht eine Erderwärmung von über 3 Grad. Erst in Zukunft sollen die Emissionen sinken. Anstelle jetzt zu handeln wird das Problem wieder einmal auf Morgen vertagt. Der notwendige Verzicht auf die fossilen Ressourcen kommt im Text nicht vor. Das ist kein Zufall: Viele Regierungen wollen die Profite der fossilen Industrie sichern anstelle den Kohleabbau stillzulegen. Wenn wir es also ernst meinen mit unserer Zukunft, müssen wir selbst aktiv werden. In Deutschland heißt das, die Braunkohle zu stoppen. Deshalb gehen wir Pfingsten 2016 in die Lausitz und stoppen die Kohle-Bagger.

1. HIER WIRD DAS KLIMA VERHANDELT: BAGGER-BESETZUNG
2. REPRESSION: SOLIDARIRISCHE GRÜßE NACH PARIS
3. INTERNATIONALE KAMPAGNE: WEBSITE ONLINE
4. UNSER PLAN: PFINGSTEN 2016 IN DIE LAUSITZ
5. TERMINE

1. HIER WIRD DAS KLIMA VERHANDELT: BAGGER-BESETZUNG

Parallel zu den Klimaverhandlungen in Paris haben Ende Gelände- Aktivist*innen in allen drei großen Braunkohlerevieren in Deutschland die Infrastruktur blockiert. Im Mitteldeutschen Revier bei Leipzig haben sie einen Bagger aufgehalten, im Rheinland eine Kohlezufahrt zum Kraftwerk Niederaußem versperrt und in der Lausitz drei Bagger besetzt.

Mehr Infos: Ende Gelände blog
Video aus der Lausitz: Digger hier ist Ende Gelände

2. REPRESSION: SOLIDARIRISCHE GRÜßE NACH PARIS
Wo sich Regierungen feiern, soll der Protest schweigen. In ganz Frankreich gab es während der COP massive Repression gegen Klimaaktivist*innen. Demonstrationsverbote, Hausdurchsuchungen, Arreste und Massenfestnahmen. Wir haben uns mit unseren Freund*innen solidarisiert: Solidaritätserklärung

3. INTERNATIONALE KAMPAGNE: WEBSITE ONLINE
Wenn wir im Mai in die Lausitz gehen, sind wir nicht allein. Vom 7. bis 15. Mai 2016 werden weltweit Tausende gemeinsam die fossile Industrie blockieren. Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben.

Die Homepage der Internationalen Kampagne ist jetzt online:
http://de.breakfree2016.org/

4. UNSER PLAN: PFINGSTEN 2016 IN DIE LAUSITZ
Unsere Planungen für 2016 und 2017 findest du im Newsletter #1

5. TERMINE

3.1.2016 STERNMARSCH IN DER LAUSITZ
Die lokalen BIs in der Lausitz rufen am 3. Januar zum regelmäßigen Sternmarsch der bedrohten Dörfer. Protestiert wird gegen Tagebaupläne wie Jänschwalde-Nord oder Gubin in Polen. Das finden wir spitze.

Zur Website: kein-tagebau.de

9.1.2016 ENDE GELäNDE KAMPAGNENTREFFEN
Am 9. Januar findet das nächste bundesweite Kampagnentreffen von Ende Gelände in Hannover statt. Los geht’s um 10 und Schluss ist gegen 18 Uhr. Alle sind willkommen.
Anmelden & Infos: info@ende-gelaende.org

13.01.2016 ENDE GELäNDE MOBI-BÜNDNIS-BERLIN
Das lokale Berliner Mobilisierungsbündnis trifft sich das nächste Mal am 13. Januar um 19 Uhr in der K9, Kinzigstr. 9 (U5 Samariterstr.). Kommt gern vorbei

Rückschau 16.12.2015: (Don’t) trust the COP? Was haben die UN-Klimaverhandlungen in Paris gebracht?
Anfang Dezember trafen sich die Regierungs- und Staatschef*innen zur 21. UN-Klimakonferenz in Paris (Conference of the Parties, COP). Um die Ergebnisse der Klimaverhandlungen auszuwerten, trafen sich im Nachgang der COP am 16. Dezember Dr. Gerrit Hansen (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, PIK), Nick Reimer (Klimaretter.info) und Dorothee Häußermann (Aktivistin bei attac, Ende Gelände! & Mitorganisatorin der Degrowth Summer School). Sie diskutierten darüber, wie viel Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Kohleausstieg wirklich im globalen Klimaabkommen stecken und welche Schritte als nächstes folgen müssen.

Die Veranstaltung wurde vom Aktionsbündnis Ende Gelände Berlin in Kooperation mit der Degrowth-AG von attac Berlin und der Rosa-Luxemburg-Stiftung durchgeführt. In Kürze kann die Veranstaltung nachgehört werden unter rosalux.de

Auf geht’s, ab geht’s – Ende Gelände!

Viele Grüße, die Newsletter-Redaktion


News

++ Ende Gelände kündigt massiven Widerstand gegen fossiles Rollback an ++ Proteste bei Eröffnung von LNG-Terminal in Wilhelmshaven ++ Aktionen gegen die Räumung von Lützerath ++

18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...