++ Ende Gelände beendet erfolgreiche Aktionswoche ++ Gasgroßverbraucher und Flüssiggas-Terminal-Baustelle blockiert ++ Hamburger Hafen für neun Stunden lahmgelegt++

Ende Gelände hat seine Aktionswoche für Klimagerechtigkeit und gegen den Ausbau fossiler Infrastruktur beendet. Vom 09. Bis zum 14.08.2022 hat das Bündnis für Klimagerechtigkeit mit Aktionen zivilen Ungehorsams auf den Zusammenhang zwischen Klimakrise und kolonialen Wirtschaftsstrukturen aufmerksam gemacht.

Bereits am Donnerstag hatte eine Gruppe von Klimaaktivist*innen das Zufahrtstor des Kunstdüngerherstellers Yara in Brunsbüttel, Schleswig-Holstein, blockiert, einem der Gasgroßverbraucher in Deutschland. Freitag legte Ende Gelände nach und besetzte die Baustelle für das geplante Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven in Niedersachsen. Höhepunkt der Aktionswoche waren Blockaden in Hamburg am Samstag. Etwa 2000 Aktivist*innen blockierten zentrale Schienen- und Straßenverbindungen im Hamburger Hafen, einem wichtigen Umschlagplatz für Öl und Kohle.

Dazu Luka Scott, Sprecherin von Ende Gelände: „Wir haben in dieser Woche gezeigt: die Klimagerechtigkeitsbewegung hat volle Power. Wer im Jahr 2022 noch in fossile Infrastruktur investiert, muss mit unserem Widerstand rechnen. Wir stehen eng zusammen gegen den fossilen Kapitalismus und koloniale Ausbeutung. Mit uns gibt es kein fossiles Rollback.“

Die Ampelregierung hat beschlossen, zwölf Flüssiggas-Terminals zu bauen und bis 2043 von Energiekonzernen betreiben zu lassen. Dabei beschleunigt fossiles Gas durch seinen Methangehalt die Erderhitzung stärker als CO2. Auch die Wiederinbetriebnahme von bereits abgeschalteten Kohlekraftwerken ist beschlossen. Die Ampel begründet dies mit der Notwendigkeit, sich von russischem Gas unabhängig zu machen.

Charly Dietz, ebenfalls Sprecherin von Ende Gelände: „Der Bau neuer Gasinfrastruktur ist ein Geschenk an die fossile Industrie. Die großen Energiekonzerne sind Krisenprofiteure. Sie haben ihre Gewinne vervielfacht, während im kommenden Winter viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie ihre Strom- und Gasrechnung bezahlen sollen. Wir befinden uns nicht in einer Energiekrise, sondern in einer kapitalistischen Verteilungskrise. Jetzt die Gasindustrie mit Milliarden zu subventionieren statt Verbraucher*innen vor Energiearmut zu schützen ist ein Skandal und eine Kampfansage an alle, die für Klimagerechtigkeit kämpfen.“

An der Aktion nahmen auch internationale Aktivist*innen aus dem Globalen Süden teil. Die Blockaden im Hamburger Hafen sollten nach den Angaben des Klimagerechtigkeitsbündnisses den Zusammenhang zwischen fossiler Industrie in Deutschland und kolonialer Ausbeutung im Globalen Süden aufmerksam machen. Mit seinen großen Camps und massenhaftem zivilen Ungehorsam ist Ende Gelände ein prägender Akteur in den Diskussionen und Aktionen zu Kohle- und Gasausstieg, Klimakrise und Klimagerechtigkeit geworden.

Kontaktdaten

E-Mail: presse@ende-gelaende.org

Charly Dietz: +49 163 681 1776

Luka Scott: +49 177 9705757

Website

www.ende-gelaende.org

Twitter

https://twitter.com/Ende__Gelaende

Auf dem Ende Gelände flickr Account finden Sie Fotos von aktuellen und vergangenen Aktionen: https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums


News

++ Ende Gelände kündigt massiven Widerstand gegen fossiles Rollback an ++ Proteste bei Eröffnung von LNG-Terminal in Wilhelmshaven ++ Aktionen gegen die Räumung von Lützerath ++

18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...