++ Ende Gelände ruft zu Widerstand gegen LNG Terminals im Großraum Hamburg auf ++ Ungehorsame Massenaktionen gegen Gas und koloniale Kontinuitäten im August angekündigt ++

Pressemitteilung vom 20.06.2022: Aufruf zur Massenaktion 2022 vom 09. bis 15. August in Hamburg

[ Aufruf lesen ]

Hamburg, den 20.06.2022

Ende Gelände kündigt Widerstand gegen die Terminals für Flüssiggas (LNG) an. Das grün geführte Wirtschaftsministerium will die Hafenanlagen zum Gasimport im Eiltempo bauen lassen. Demnach sollen die ersten Terminals in Wilhelmshaven und an der Elbmündung schon in wenigen Monaten ihre Arbeit aufnehmen. Das Aktionsbündnis Ende Gelände will diese Pläne durchkreuzen und wird vom 09. bis 15. August 2022 im Großraum Hamburg mit zivilem Ungehorsam, Massen- und Kleingruppenaktionen präsent sein.

Luka Scott, Pressesprecherin von Ende Gelände:

„Jetzt reicht’s! Statt endlich die Abhängigkeit von fossiler Energie zu beenden und die Energie- und Wärmewende anzupacken, pumpt die Bundesregierung Milliarden in fossile Infrastruktur von gestern. Mitten in der Klimakrise LNG Terminals zu pushen ist eine klare Kampfansage an alle, die für Klimagerechtigkeit kämpfen. Gas ist ein Brandbeschleuniger der Klimakrise. Gas ist Kriegsenergie. Gas ist koloniale Gewalt. Unsere Antwort ist Widerstand! Wir sagen: Gas Exit statt Gas Lock-In. Wir werden diese Absurdität beenden, bevor Robert Habeck mit der Gas-Infrastruktur Fakten schaffen kann.“

Das Methan in fossilem Gas wirkt kurzfristig um ein Vielfaches klimaschädlicher als CO2. Das gilt besonders für LNG, das mit viel Energie gekühlt werden muss. Das Flüssiggas aus den USA wird zudem mit der sehr umweltschädlichen Fracking Methode gewonnen. Betroffen sind vor allem indigene Gemeinschaften. Wissenschaftler*innen beschreiben wegen des hohen Investitionsvolumens bei der Infrastruktur zum Ex- und Import von LNG die Risiken eines Lock-In-Effekts, der die klimaneutrale Transformation des Energiesystems verzögert. Das seit Juni geltende LNG Beschleunigungsgesetz sieht vor, dass die geplanten neuen Terminals bis 2043 Flüssig- und Frackingas importieren dürfen.

Luka Scott, Pressesprecherin von Ende Gelände:

„Die fossile Lobby hat durchgesetzt, dass ihr dreckiges Gas noch bis 2043 gekauft und verbrannt werden kann. Dabei geht es nicht um warne Wohnungen im Winter. Es geht um die gashungrige Industrie. In den Chemparks in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade stehen die Werkshallen der Petrochemie dicht bei den geplanten LNG Terminals. Es sind Konzerne wie RWE, Uniper, Shell, DOW Chemical und Co. die mit dem Gas fette Gewinne machen wollen. Aber jeder Kubikmeter LNG geht auf Kosten der Menschen im globalen Süden und von indigenen Gemeinschaften und bedeutet neokoloniale Ausbeutung. Wir sagen: Jetzt ist endgültig Ende Gelände! Sofort raus aus LNG, aus Gas und allen fossilen Energien. Wir brauchen einen radikalen Systemwandel!“

An der Elbe sollen die neuen LNG Terminals in den Chemcoast Parks in Brunsbüttel und in Stade entstehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Ende Gelände in Brunsbüttel mit mehreren Tausend Menschen und vielfältigen Aktionen dagegen protestiert. Das Bündnis wird vom 09. bis 15. August 2022 in Hamburg ein großes Klimacamp mit einem vielfältigen Programm organisieren, das dazu einladen soll, den Widerstand gegen die Klimakrise und gegen globale Ungerechtigkeiten mit anderen sozialen und internationalen Protesten zu verbinden.

[ Den ganzen Aufruf lesen ]

Kontaktdaten

Luka Scott: +49 151 413 745 27

presse@ende-gelaende.org

www.ende-gelaende.org

Folgen Sie uns auf Twitter

Twitter: @Ende__Gelaende

Foto- und Video-Material:

Flickr: https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums


News

++ Ende Gelände kündigt massiven Widerstand gegen fossiles Rollback an ++ Proteste bei Eröffnung von LNG-Terminal in Wilhelmshaven ++ Aktionen gegen die Räumung von Lützerath ++

18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...