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Aufruf zum dezentralen Hambi-Soli-Aktionstag von Aktion Unterholz und Ende Gelände

Der Hambacher Wald wird akut bedroht! Seit vergangenem Freitag, 24.08. ist die Polizei mit großem Aufgebot vor Ort, um Barrikaden zu beseitigen. Derzeit gehen wir davon aus, dass die Polizei bereits ab September mit der Räumung der Baumhäuser im Hambacher Wald beginnen wird, damit RWE am 1.10.2018 die Rodung des Hambacher Waldes vollziehen kann. Das ist ein Skandal! Der Hambacher Wald ist seit einigen Jahren durch Initiative der Anwohner_innen, durch die anhaltende Besetzung, durch große Ende Gelände-Aktionen und NGO-Klagen Kristallisationspunkt des Widerstands gegen die zerstörerische Kohleindustrie.

RWE will Fakten schaffen – trotz ausstehender Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes in Münster, ob der Hambacher Wald überhaupt gerodet werden darf und noch während die Kohlekommission in Berlin den Ausstieg aus der Kohle verhandelt. Die Menschen, die dauerhaft im Wald leben, sollen vertrieben werden, damit sie die Rodung nicht dokumentieren und nicht behindern können. Polizei und Innenminister Reul agieren hierbei als Handlanger für RWE‘s Profitinteressen.

Mit der vorzeitigen Räumung wird die Polizei durch den Einsatz von schwerem Gerät schon vor dem Beginn der offiziellen Rodung am 1. Oktober den Wald erheblich schädigen und Schneisen der Verwüstung schlagen. Eine Räumung kommt deshalb bereits einer Rodung des Hambacher Waldes gleich – das werden wir nicht zulassen!

Räumung und Rodung verhindern

Die Aktion Unterholz ruft ab dem Tag, nachdem der erste Baum gefällt wurde  („Tag X + 1“) zu kollektivem zivilen Ungehorsam auf. Mit gemeinsamen Anreisen aus den Städten werden immer mehr Menschen in den Hambacher Wald fahren und Räumfahrzeuge und Rodungsmaschinen blockieren. Wir rufen alle Klimaaktivist_innen auf: Schließt euch an!

Ende Gelände ruft zur Unterstützung der Aktion Unterholz auf, um die Räumung und Rodung zu verhindern. Der Aktionskonsens von Unterholz ist an dem von Ende Gelände orientiert. Ende Gelände-Regionalgruppen und Bezugsgruppen werden aktiv teilnehmen, Ende Gelände-AGs nach Kräften unterstützen. Wir rufen alle Ende Gelände-Aktivist_innen auf: Kommt in den Hambacher Wald! Werdet als Ende Gelände Teil der Aktion Unterholz!

Aktuelle Infos findet ihr bei Aktion Unterholz und auf dem Blog des Hambacher Forst . Dort sind auch Möglichkeiten aufgeführt, wie ihr konkret unterstützen könnt.

Wenn ihr spenden möchtet, könnt Ihr das hier tun:
Aktion Unterholz
IBAN: DE44300501101004781488
BIC: DUSSDEDDXXX
Verwendungszweck: AU

Um auf dem Laufenden zu bleiben, schaut auch bei Ende Gelände auf Twitter / Facebook und Aktion Unterholz auf Twitter / Facebook.

Dezentraler Hambi-Soli-Aktionstag

Wenn ihr nicht in der Nähe vom Hambi lebt oder nicht spontan in den Wald fahren könnt – kein Problem: Macht eine Hambi-Soli-Aktion am Tag X (wenn der erste Baum fällt) oder am Samstag nach Tag X in eurer Stadt. Vieles ist innerhalb unserer Aktionskonsense möglich, seid kreativ:

  • Einige Gruppen machen Banner-Aktionen
  • Der Hambi freut sich sehr über viele Fotos und Solidaritätserklärung von Euch
  • Andere werden symbolisch Bäume in den Städten besetzen, oder Baumhäuser bauen #gartenlaubengate
  • Wieder andere haben entdeckt, dass es in ihrer Stadt ne RWE-Filiale gibt und machen vor Ort deutlich, wer die Verantwortung für Räumung und Rodung trägt
  • Einige tragen den Widerstand mit Straßentheater und Infoständen in die Fußgängerzonen

Damit möglichst viele Menschen von der drohenden Zerstörung des Hambacher Waldes erfahren, macht die Soli-Aktion an einem belebten oder bekannten Ort in eurer Stadt und ladet eure lokale Presse dazu ein, über eure Aktion zu berichten. Es wäre super, wenn ihr eure Fotos und Videos auch über Twitter und Facebook teilen könntet, mit den Hashtags: #sonstkommich, #hambibleibt, #Kohleausstieg, @HambiBleibt, @AktionUnterholz @Ende__Gelaende

Die große Ende Gelände-Aktion 2018

Mit der Unterstützung der Aktion Unterholz beginnt ab dem ersten Tag der Räumung/Rodung der Widerstand auch von Ende Gelände im Hambacher Wald. Im Oktober wird es die große ungehorsame Ende Gelände-Aktion mit tausenden Aktivist_innen geben. Die geplante Rodung des Hambacher Waldes unterstreicht die Notwendigkeit eines sofortigen Kohleausstiegs. Deshalb rufen wir in diesem Jahr besonders nachdrücklich alle Menschen auf, denen der Widerstand gegen die Verwüstungen der Kohlewirtschaft und globale Klimagerechtigkeit wichtig sind: Kommt zur Ende Gelände-Aktion!

Aktuelle Infos findet ihr hier auf unserer Website.

Wir werden jetzt – jede_r auf die eigene Art – für den Hambacher Wald aktiv und machen unmissverständlich klar: Ihr werdet unseren Widerstand nicht brechen. Wir kommen immer wieder und kämpfen weiter für ein Klima der Gerechtigkeit.

Eure
Aktion Unterholz und Ende Gelände.

P.S.: Erhebt euch und lasst uns gemeinsam den Hambacher Wald retten!

System Change not Climate Change!


News

++ Ende Gelände kündigt massiven Widerstand gegen fossiles Rollback an ++ Proteste bei Eröffnung von LNG-Terminal in Wilhelmshaven ++ Aktionen gegen die Räumung von Lützerath ++

18. Dezember 2022 Anlässlich der Eröffnung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven am heutigen Samstag hat das Aktionsbündnis Ende Gelände massiven Widerstand gegen ein Rollback bei der Nutzung fossiler Energien angekündigt. Es gab sowohl eine Protestaktion in Wilhelmshaven gegen den Ausbau von Infrastruktur für Flüssiggasimporte als auch Solidaritätsaktionen in mehreren deutschen Städten gegen den drohenden Abriss des Dorfes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler. Mit den verschiedenen Aktionen will das Bündnis für Klimagerechtigkeit die grundsätzliche Abkehr von den fossilen Energien Öl, Kohle und Gas forcieren. Weiterlesen ...

Newsletter #10/22

15. Dezember 2022 Heute dreht sich unser Newsletter um das brennendste Thema des Winters: Lützerath. Aussagen von Presse, Polizei und Politik überschlagen sich und wir formieren uns. Ihr findet allgemein Informationen zum Stand und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem haben wir noch einen Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) und laden wir euch noch zu ein paar Terminen ein. Weiterlesen ...

Leitfaden zu Zivilem Ungehorsam für trans*, inter*, non-binäre und agender (= TINA) Menschen jetzt online

12. Dezember 2022 Der Leitfaden des Trans-Action-Kollektivs soll eine Hilfestellung sein für TINA-Personen (d.h. Menschen, die trans*, inter, non-binär und/oder agender sind), die an Aktionen des zivilen Ungehorsams teilnehmen. Er wurde von Menschen aus Nord-, West- und Südeuropa verfasst, die ihre Erfahrungen als genderqueere Aktivist*innen und Trainer*innen, vor allem in der Klimagerechtigkeits-Bewegung, eingebracht haben. Weiterlesen ...

++ Strafurteil gegen Journalisten wegen Berichterstattung über Braunkohleproteste von Ende Gelände ++ Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wirft Energiekonzern MIBRAG Geheimdienstmethoden vor ++

3. Dezember 2022 Der Leipziger Journalist Marco Bras dos Santos wurde am 2. Dezember wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Das Amtsgericht in Borna hielt ihn für schuldig, im November 2019 unbefugt das Betriebsgelände des Energiekonzerns Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreten zu haben. Damals hatten mehr als 1.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig blockiert. Weiterlesen ...