++ System Change Camp in Hamburg angemeldet ++ Tausende werden für Protestcamp gegen Gas und Neokolonialismus erwartet ++
Ende Gelände im Hamburger Stadtpark. – Für den Zeitraum vom 9. bis 15. August hat ein breites Bündnis linker und klimapolitischer Gruppen ein Protestcamp im Stadtpark Hamburg angemeldet. Unter dem Titel ‚System Change Camp‘ werden dort eine Woche lang Workshops, Vorträge und andere Bildungsangebote stattfinden, in denen über Klimapolitik, Postkolonialismus und Antikapitalismus diskutiert wird.
„Wir möchten mit der Hamburger Bevölkerung in Kontakt kommen und Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen auf unserem Camp willkommen heißen“, sagt Luka Scott von dem Bündnis, welches das System Change Camp organisiert, „unser breites Workshopprogramm ist offen für alle klimapolitisch interessierten Bürger*innen und wir freuen uns darauf, bei gemeinsam zubereiteten Mahlzeiten ins Gespräch kommen.“
Das Protestcamp richtet sich explizit gegen den Neubau von Terminals für Flüssigerdgas (LNG). Neben klimapolitischen Gruppen wie ‚Ende Gelände’, ‚Extinction Rebellion‘ und ‚RWE & Co enteignen‘, rufen unter anderen ‚Abya Yala Anticolonial‘, eine Gruppe von Mittel- und Südamerikaner*innen, die den Kampf gegen die Kolonialordnung weiterführen, und die antimilitaristische Gruppe ‚Rheinmetall entwaffnen‘ zur Teilnahme am Camp auf. Mit dem gemeinsamen politischen Camp wollen die Gruppen explizit auf die Verbindungen zwischen Klimakrise, Neokolonialismus und Kriegen aufmerksam machen.
Charly Dietz bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Wir kämpfen für soziale, ökonomische und ökologische Gerechtigkeit weltweit, auf Augenhöhe und Hand in Hand mit den Most Affected People and Areas. Dafür braucht es einen grundsätzlichen Systemwandel. Auf dem System Change Camp wollen wir unterschiedliche Perspektiven und Kämpfe zusammenführen, um voneinander und miteinander zu lernen. Nur so schaffen wir ein Klima der Gerechtigkeit und Solidarität.“
In seinem Grundsatzurteil vom Mai 2022 hat das Bundesverwaltungsgericht Protestcamps eine besondere rechtliche Schutzwürdigkeit zugesprochen. Demnach stehen auch Infrastruktur und Übernachtungszelte unter dem Schutz der Versammlungsfreiheit. Die Aktivist*innen sehen sich durch das Urteil bestärkt und freuen sich auf das Camp im Stadtpark von Hamburg.
Denn Grund zum Protest gibt es genug: Die Entscheidung für den Ausbau von Infrastruktur für LNG hat in breiten Teilen der Klimabewegung zu Kritik geführt. Im Mittelpunkt stehen die Förderung mit der in Deutschland verbotenen Fracking-Technologie und die Emissionen, die bei der Verbrennung, aber auch der Förderung und beim Transport von LNG entstehen. Im Zeitraum des Camps wird in Hamburg und Umgebung zu Aktionen aufgerufen, die sich gegen den Ausbau von LNG-Infrastruktur richten.
Kontaktdaten
E-Mail:
systemchange_camp@riseup.net
Charly Dietz: +49 163 681 177 6
Website:
https:/systemchange.noblogs.org
Beteiligte Gruppen und Bündnisse:
- Abya Yala Anticolonial,
- Antifa Hoheluft,
- BUNDjugend,
- Debt for Climate!,
- Ende Gelände,
- Extinction Rebellion,
- FAU Hamburg,
- GasExit,
- Gegenstrom Hamburg,
- Gemeinsam gegen die Tierindustrie,
- Grüne Jugend Hamburg,
- Internationale Sozialistische Organisation,
- Interventionistische Linke,
- Janun,
- Kesselbambule Klimacamp,
- Klimakollektiv Oldenburg,
- Klimatreffen Hamburg,
- KLIRR!,
- Lützerath Lebt,
- Rheinmetall Entwaffnen,
- RWE & Co enteignen,
- Transform LEJ,
- …ums Ganze!,
- Ung Vänster Göteborg & Bohuslän,
- Wald statt Asphalt